Herbstzeit ist Zwiebelkuchenzeit, auch in unserer Familie. In unserer Familienbrief-Reihe haben wir heute für euch einen Briefwechsel zwischen Maya-Elodie und Oma Sita. Ob heute oder früher: Oma und Enkelin verbindet das gemeinsame Erlebnis, wie sie Zwiebelkuchen gebacken haben. Weil Oma´s Rezepte doch meistens die Besten sind, hat sie euch das “falscher” Zwiebelkuchen-Rezept aufgeschrieben. Probiert es doch mal gemeinsam aus ! Am Ende des Beitrags findet ihr dann noch eine lustige Idee, um gemeinsam Küchenmusik zu machen: so macht auch das Aufräumen nach dem Backen Spaß! Und wie hat euch der Zwiebelkuchen geschmeckt? Welches ist euer Lieblings-Rezept dafür?
Maya-Elodies “Zwiebelkuchen”-Brief an ihre Oma
Liebe Oma Sita,
stell Dir vor heute gab es bei uns ein echtes Herbstessen: Zwiebelkuchen. Ich habe gar nicht gewusst, dass man mit Zwiebeln ein Kuchen backen kann. Und beim Zubereiten mussten wir alle ein bisschen heulen! Kennst du das?

Nissi war ziemlich überrascht, dass der Kuchen gar nicht süß war 🙂
Mir hat er trotzdem geschmeckt – vor allem der Käse drin war lecker.

Hast du auch ein Zwiebelkuchen-Rezept?
Liebe Grüße,
Deine

Oma Sitas “Zwiebelkuchen”-Antwortbrief
Liebe Maya-Elodie und Emma-Anais,
Ich finde es ganz prima, dass ihr tapfer die Zwiebeln geschält und geschnitten habt. Sicher hat euch der Zwiebelkuchen ganz besonders gut geschmeckt!

„Falscher Zwiebelkuchen“
Als ich klein war, fand ich Zwiebelkuchen ganz scheußlich. Ich mochte einfach keine Zwiebeln und Zwiebeln schälen erst recht nicht. Im Herbst gab es davon aber besonders Viele. Meine Mutter kam auf die tolle Idee, statt Zwiebeln Kraut (Weißkraut) zu nehmen und manchmal hat sie auch statt Zwiebeln Kartoffeln genommen. Ich freute mich immer auf diesen „falschen Zwiebelkuchen“. Eigentlich ist das leicht nachzumachen – das Grundrezept bleibt gleich, aber anstelle von gedünsteten Zwiebeln kommt gedünstetes Kraut in die Masse oder geriebene (gekochte) Kartoffeln. Das geht dann sicher ohne allzu viel Weinen zu müssen.

Besonders fasziniert hat mich das Herstellen vom Hefeteig. Wie ihr wisst, soll der Hefeteig – wenn man ihn gut geknetet hat – eine Weile an einem warmen und nicht zugigen Ort stehen. Ratet mal, wohin meine Mutter den Teig in der Schüssel gestellt hat? Ganz einfach in ihr Bett, über die Schüssel ein Teller gelegt und dann warm zugedeckt!
Ab und zu musste ich dann mal nachschauen, was da so unter der Bettdecke passierte – und ich muss Euch sagen, ich mochte den frischen Hefeteig ganz besonders gerne. Wenn mich Eure Urgroßmutter erwischt hatte, dann meinte sie nur: „Pass auf, von zu viel frischem Hefeteig bekommst du richtig Bauchweh!“

Ich freue mich darauf mit Euch bald den „falschen Zwiebelkuchen“ (Kartoffelkuchen oder Krautkuchen) zu backen!

Das Rezept für den „falschen Zwiebelkuchen“ lege ich Euch bei.
Liebe Grüße
Eure Oma Sita

Das Rezept für Oma Sita´s “falscher Zwiebelkuchen”
Grundrezept Boden
Hefeteig:
400 g Mehl
1 Trockenhefe
3 El. (Esslöffel) Öl,
½ Tl. (Teelöffel) Salz
1/8 l Milch und 1/8 l Wasser (beides lauwarm)
Zutaten gut zusammenrühren und kneten und dann mind. 30 Min. ins Warme zum Gehen stellen. Wenn der Teig schön aufgegangen ist, also euer ganzes Gefäß ausfüllt, könnt ihr den Teig auf euer Blech geben, ihn dort dünn auswellen und wieder warm stellen. Diesmal vielleicht nicht in euer Bett – sondern in den kalten Backofen und die Backofentür schließen.

ODER
Quark-Öl-Teig (für ein Blech)
200g Magerquark
400 g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
8 EL Öl
6 EL Milch
1 Pack. Backpulver
Belag „falscher Zwiebelkuchen“
Soll es ein Kartoffelkuchen werden, dann nehmt ihr anstelle des Weißkrauts gekochte Kartoffeln und reibt diese in feine Raspel. Alles andere bleibt gleich.

Krautmasse
1 ½ Kg Kraut
½ Tasse Milch
3 Eier
1 Becher saure Sahne
In kleine Würfel geschnittenen Speck/oder
geräucherten Schinken
Das Kraut in feine Streifen schneiden oder keine schneiden, nicht ganz weich dünsten d.h. ca. 10 Minuten unter Rühren (nicht braun werden lassen!).
Danach mit Mehl bestäuben und mit Milch ablöschen und verrühren. Die Masse abkühlen lassen!!!
Wenn euer Krautbrei kalt ist, dann macht ihr aus den drei Eiern und der sauren Sahne eine Soße und würzt sie mit etwas Fleischbrühe, Salz, Pfeffer und Kümmel.
Die Soße rührt ihr vorsichtig unter den Krautbrei. Schmeckt noch mal ab, ob ihr gut gewürzt habt, denn das Kraut braucht genügend Salz.
Krautkuchen
Nun könnt ihr das Blech mit dem Teig aus dem kalten Backofen holen, den Teigboden mit etwas saure Sahne einpinseln und die Krautmasse auf den Teig geben. Zur Verzierung könnt ihr kleine Würfel von geräuchertem Schinken, Kümmel und Butterflöckchen und Krautringe nehmen.
Backen
Den Backofen müsst ihr auf 200° Unter -und Oberhitze vorheizen.
Dann schiebt ihr euer Blech auf der mittleren Schiene ein und lasst den Krautkuchen 45 Minuten bei 200° garen.
Viel Spaß beim Backen und beim Essen guten Appetit!
Beim Backen und Kochen kann man auch Musik machen!
Und für eure Küchenmusik beim Zwiebelkuchen Backen oder Kochen haben wir noch eine Idee, macht mit!
Ihr möchtet noch mehr Familienbriefe lesen?
Brief von Oma – oder: ein Herbstlied von früher für heute!
Vom Weihnachtstelefon, lustigen Transportfahrten und Axel – Opa Martin erzählt
Das weltbeste Ausstecherle-Rezept meiner Oma
Mein liebes Enkelkind – oder: die Geschichte von der Wurst in der Suppe
Fotos und Video: la-luna-Familienmusik