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Euer Kind möchte  ein Instrument erlernen oder interessiert sich besonders für ein Musikinstrument? Ihr seid auf der Suche nach dem “richtigen” Instrument für euer Kind? Oder ihr möchtet selbst  ein Instrument spielen lernen? In diesem Beitrag könnt ihr euch über verschiedenste Instrumente informieren, erhaltet “Facts” rund um das jeweilige Instrument und weitere Einblicke zum Beispiel in den Unterricht. Wir nehmen euch mit in die “Lebendige Welt der Musikinstrumente” für eine Lebendige Familienzeit!

Ein Instrument lernen bereichert das (Familien-)Leben

An manchen Nachmittag, wenn die Mittagszeit zu Ende ist und die Hausaufgaben gemacht sind, geht es in unseren Häusern recht “bunt” zu. Bunt in Hinsicht auf das, was wir hören: aus dem einen Zimmer kommen Tonleitern auf dem Saxophon, aus dem anderen rhythmische Übungen vom Schlagzeug, im Wohnzimmer erklingt das Klavier und irgendwo spielt jemand leise Töne auf der Gitarre – die dann in den Spielpausen der anderen zu hören sind. Mal hört es sich richtig schön und harmonisch an, mal kratzend oder schief – es wird auf dem Instrument geübt! Als Eltern freuen wir uns natürlich, dass geübt wird – und üben uns selbst so manches Mal in Geduld, wenn es mit dem richtigen Spielen der Melodie auch nach dem 10. Mal nicht so recht klappen will….Wir wissen: das gehört dazu, wenn Kinder (oder Erwachsene) ein Instrument spielen lernen. Die Freude, dass die Familienmitglieder schon bald zusammen eine wunderschöne Hausmusik machen kann, lässt uns so manchen “Übe-Ton” sehr gut “aushalten”.

Ein Instrument spielen lernen und dann auch mit anderen, z.B. der Familie, zu musizieren, bereichert in vielerlei Hinsicht das Leben bzw. da Familienleben! Bekannt ist euch wahrscheinlich, dass sich die Hirnforschung einig ist: das Spielen eines Instruments fördert die Entwicklung im Gehirn, die Motorik (Grob- und Feinmotorik), aber auch die personale –  und im Zusammenspiel mit anderen – die soziale Kompetenz. Unter anderem deshalb möchten viele Eltern ihre Kinder darin unterstützen ein Instrument zu lernen. Sie möchten ihnen ermöglichen Unterricht darin zu nehmen, ein eigenes Instrument zu besitzen und zu musizieren. Manchmal ist es sogar so, dass auch Eltern ein Instrument spielen möchten. Weil sie es vielleicht schon immer wollten und das aber im Leben bisher nie möglich war. Oder weil sie die Freude beim Musizieren ihrer Kinder sehen und das auch selbst erleben möchten.

Ein Instrument spielen lernen: ja, nur welches?

Die Frage ist dann oft: Welches Instrument ist das “Richtige” für mein Kind oder mich? Ein Streichinstrument wie die Violine oder das Cello? Oder ein Holzblasinstrument wie die Querflöte oder das Saxophon? Oder ein Blechblasinstrument wie die Trompete? Oder ein Schlaginstrument wie das Schlagzeug oder das Xylophon? Oder ein Zupfinstrument wie die Gitarre? Oder ein Tasteninstrument wie das Klavier oder Akkordeon? Ihr seht: es gibt so viele wundervolle Instrumente, dass die (richtige) Wahl nicht immer einfach ist. Wir möchten euch gerne unterstützend zur Seite stehen und zunächst ein paar generelle Fragen beantworten:  

Saxophon - Instrument spielen lernen
Welche Musikinstrumente gibt es?

Auch in der Welt der Instrumente gibt es “Familien” , nämlich Instrumentenfamilien: 

Tasteninstrumente: z.B. Klavier, Orgel, Keyboard, Akkordeon

Zupfinstrumente: z.B. Gitarre (akustische bzw. Konzertgitarre/ E-Gitarre/E-Bass/Ukulele), Harfe

Streichinstrumente: Violine, Bratsche, Violoncello, Kontrabass

Holzblasinstrumente: z.B. Blockflöte, Querflöte, Saxophon, Oboe, Klarinette

Blechblasinstrumente: z.B. Trompete, Horn, Posaune, Tuba

Schlaginstrumente: z.B. Schlagzeug, Cajon, Rahmentrommel, Xylophon, Glockenspiel

Instrumente spielen lernen - Lebendige Familienzeit

Viele Instrumente und ihre Instrumentenfamilie könnt ihr auch im berühmten Musikstück “The Young Person´s guide to the orchestra” von Benjamin Britten hören und entdecken: 

Mit der Geige kann man nur klassische Musik spielen!?

Einem Instrument wie z.B. der Violine (man sagt auch “Geige”) wird eher der Musikstil “Klassik” zugeordnet, einem Instrument wie dem Schlagzeug eher Pop/Rock. Heutzutage gibt es aber auch für die Violine unendlich viel Musikliteratur aus dem Jazz- und Pop-/Rock-Bereich und mit der Violine kann man sowohl Hausmusik mit klassischer Musik machen, in einem Orchester mitspielen, als auch in einer Band! Und auch im Sinfonie-Orchester beispielsweise gibt es immer wieder Werke mit Schlagzeug. Die Grenzen zwischen den einzelnen Musikstilen und Genres lassen sich einfach nicht (mehr) so eng ziehen. Die Entscheidung für oder gegen ein Instrument – so möchten wir euch raten – sollte nicht davon abhängen, ob man damit nun den einen oder anderen Musikstil spielen kann. Alles ist möglich in der lebendigen Welt der Instrumente!

Gitarre - Instrument spielen lernen
Wie findet man “das richtige” Instrument?

Ein bzw. kein Kriterium, das haben wir euch weiter oben angedeutet, ist es ein Instrument ausschließlich danach auszusuchen, weil man einen bestimmten Musikstil spielen möchte. Sollte euer Kind den Wunsch haben, z.B. ein Bandinstrument wie die E-Gitarre zu lernen, dann könnt und solltet ihr das ernst nehmen, aber gleichzeitig eurem Kind auch zeigen, dass es noch andere Möglichkeiten gäbe. Vielleicht ist für dieses Kind ja das Klavier ein “Volltreffer”, aber er/sie hat es einfach vorher noch gar nicht kennen gelernt. Eine gute Möglichkeit ist es hier das Angebot von Musikschulen zu nutzen: immer wieder gibt es einen “Tag der offenen Tür” mit der Vorstellung der Instrumente, die dort gelernt werden können (und der Lehrer). Oder ihr fragt nach Schnupperstunden. Und auch das sogenannte “Instrumentenkarussel”, das von Musikschulen immer häufiger angeboten ist eine schöne Sache: Hier können Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg die verschiedensten Instrumente ausprobieren und erst am Ende des Kurses können sie sich dann auf ein Instrument festlegen. Oft folgt davor ein Beratungsgespräch mit dem Instrumentallehrer.

Ergänzend dazu stellen wir euch hier auf dem Blog nach und nach die verschiedensten Instrumente vor: die jeweiligen besonderen Herausforderungen beim Erlernen, die Eigenheiten und Schönheiten des Instruments:
Lebendige Welt der Musikinstrumente: Die Violine! Teil 1

Lebendige Welt der Musikinstrumente: Die Violine! Teil 2 – Suzuki-Methode

 

“Passt” das Instrument?

Oft haben Kinder ein bestimmtes “Wunsch-Instrument”, mit dem sie uns Eltern dann richtig in den Ohren liegen… Auch bei uns in der Familie war das so: die kleine Emma-Anais  hatte den ausdrücklichen Wunsch – über mehrere Wochen anhaltend –  Violine zu lernen (lest dazu auch den Beitrag  Violine!  – Teil 2). Wichtig finden wir es, diesen Wunsch wirklich ernst zu nehmen und sich dann gemeinsam ein paar Fragen zu stellen bzw. Rat  beim Instrumentallehrer zu suchen: Passt das Instrument zu den körperlichen Fähigkeiten des Kindes? Für das Violoncello ist beispielsweise mehr Feinmotorik in den Fingern nötig, als für die Trompete. Für diese braucht man dagegen ein gutes Körpergefühl. Eine weitere Frage wäre: Passen die intellektuellen Fähigkeiten zum ausgesuchten Instrument? Für das Klavierspielen benötigt man eher ein räumliches Vorstellungsvermögen, für das Schlagzeug ist die links-rechts-Koordination wichtig. Egal für welches Instrument sich eure Kinder mit euch gemeinsam entscheiden: das Schöne ist, dass ja gerade ein Instrument spielen lernen die körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten trainiert und fördert!

Cajon - Instrument spielen lernen
Die Freude am Musizieren in den Vordergrund stellen

Ein – nicht ganz unwichtiger Aspekt – bei der Wahl des “richtigen” Instruments, egal ob für eure Kinder oder euch, ist die Frage: Wie viel Geduld ist vorhanden? Beim Klavier spielen lernen beispielsweise gibt es vielleicht das eine oder andere schnellere Erfolgserlebnis, als es bei einem Streichinstrument wie der Violine der Fall ist: Drücke ich die Taste des Klaviers, dann kommt sofort ein richtiger schöner Ton. Bei der Violine muss ich den Finger an die exakt richtige Stelle setzen und dann zupfen oder streichen, um einen Ton zu bekommen. Bei diesem Instrument muss mein Gehör also zunächst geschult werden. Generell lässt sich aber nicht sagen, das eine Instrument ist schneller zu lernen als das andere: es kommt einfach – wie so oft im Leben – sehr auf die Motivation von innen heraus an! Und das Kind muss doch nicht gleich Profimusiker werden, oder? Die Freude am Musizieren in den Vordergrund stellen – das empfehlen wir euch von Herzen! Regelmäßig üben, das wäre allerdings für jedes Instrument wichtig.

Mehr Tipps und Beratung bekommen

Für alle Eltern (oder Großeltern) haben wir ein tolles Angebot: in unserer Facebook-Gruppe Familie & Musik könnt ihr kosten- und problemlos eure Fragen rund um das Erlernen eines Musikinstruments stellen. Ihr findet in derGruppe andere Eltern und den Austausch zu Themen der Musik in der Familie. Außerdem sind viele Pädagogen und Instrumentallehrer Mitglied der Gruppe, sodass dort auch weitere Expertentipps zum Üben und Spielen eines Instruments zu finden sind. Ihr sucht ein Unterrichtsangebot in eurer Nähe? Auch dafür ist die Gruppe für euch richtig: werdet einfach gleich Mitglied:

https://www.facebook.com/groups/255940274940135/

Gründet eure eigene Familienband!

Möchtet ihr gerne gemeinsam in der Familie Musik machen? Das könnt ihr immer – egal für welches Instrument bzw. für welche Instrumente ihr euch in der Familie entscheidet! Bildet einfach ein bunt gemischtes Familien-Orchester oder gründet eure eigene Familienband. Auch in unserer la-le-luna-Familienband spielen wir alle zusammen: Klavier, Gitarre, Geige, Schlagzeug, Percussion, Flöte, Kontrabass, Cello, Saxophon…

Welche Erfahrungen habt ihr mit und bei der Suche nach dem “richtigen Instrument” gemacht und welche Instrumente habt ihr in der Familie für euch “entdeckt” und ausgewählt? 

Violine - Instrument spielen lernen
In welchem Alter kann man denn anfangen, ein Instrument zu spielen? Bis wann kann man ein Instrument spielen lernen?

Ein Instrument im Kindergartenalter lernen?

Bereits die Kleinsten kann man mit der Welt der Instrumente vertraut machen: In Eltern-Kind-Kursen beispielsweise oder in der “Musikalischen Früherziehung” lernen sie verschiedene Percussions-Instrumente (Trommeln, Glockenspiel, Xylophon etc.) kennen. Viele Kinder starten dann mit einem Instrument wie der Blockflöte  ab ca. fünf bis sechs Jahren, bevor sie dann mit sieben oder acht ein weiteres Instrument spielen lernen. Der Vorteil ist hier, dass die Kinder sich schon längere Zeit konzentrieren können und in einem 30 bis 45-minütigem Instrumentalunterricht gut durchhalten. Außerdem sind meist erste Lese-Kenntnisse vorhanden, sodass das Notensystem vielleicht schneller erlernt und verstanden wird. Aber: es ist auf jeden Fall auch möglich, dass Kinder schon im Kindergartenalter mit einem Instrument wie Violine oder Klavier beginnen. Dafür gibt es speziell konzipierte Methoden wie beispielsweise die “Suzuki-Methode” zum Erlernen der Violine (Lest mehr über die Methode im Beitrag Und was spielst du? Violine! Teil 2 ). Bei einer solchen Methode, die es auch für andere Instrumente gibt, lernen die Kinder dann viel über das Gehör. Auch die Einheiten sind kürzer. Bei einem Instrument wie dem Kontrabass würde es vielleicht körperliche Schwierigkeiten aufgrund der Größe geben – aber viele Instrumente kommen auch schon für die Kleinen in Frage!

Ein Instrument im Erwachsenenalter lernen? 

Ihr als Eltern (oder Großeltern) habt Lust so richtig durchzustarten und ein Instrument zu lernen? Nur zu! Das ist eine super Idee! Für das Erlernen eines Instruments gibt es keine Altersbeschränkung nach oben. Im Gegenteil: das Musizieren hält fit und jung – im Gehirn aber auch im Herzen. Vielleicht startet ihr ja sogar gemeinsam mit euren Kindern (Enkelkindern) und könnt schon bald zusammen Hausmusik machen? Wäre das nicht wundervoll?

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Alter in Hinsicht auf das Erlernen eines Instruments gemacht? 

Wie findet man den richtigen Lehrer bzw. welche Unterrichtsformen gibt es?

Da gibt es zum einen – wie schon oben angeführt – die örtlichen öffentlichen oder privaten Musikschulen die – je nach Größe der Schule – oft ein tolles Angebot an Instrumentalunterrichten haben. Ihr könnt euch immer unverbindlich informieren und auch Schnupperstunden sind meistens möglich. Schön ist auch die Möglichkeit schnell in den verschiedensten Ensembles und Orchestern einer Musikschule mitzuspielen: Oft gibt es erste Spielkreise und dann wechseln die Kinder je nach Fortschritt in andere Gruppen bis hin zum Orchester oder zur Band. Das gemeinsame Musizieren motiviert einfach sehr – da eröffnet sich dann nochmals eine ganz fantastische Welt im Zusammenspiel mit anderen! In der Musikschule wird Einzel- und/oder Gruppenunterricht angeboten. Das hängt ein bisschen vom Instrument und von den (auch finanziellen) Möglichkeiten bzw. auch dem Alter der Kinder ab: Für Grundschulkinder gibt es oft ein gutes Gruppenunterrichtskonzept – die Kinder spielen im Unterricht miteinander und lernen voneinander. Nicht für jedes Kind ist der Gruppenunterricht aber passend und wenn die Kinder älter sind, dann ist der Einzelunterricht empfehlenswert. Natürlich gibt es neben den Musikschulen auch hervorragende Privatlehrer. Viele sind z. B. Mitglied im “Tonkünstler-Verband” – sie sind dort vernetzt und bilden sich fort. Manche Privatlehrer kommen auch nach Hause – aber da ist es einfach wichtig einzuschätzen, ob nicht zu viel vom Unterricht ablenkt und stört. Ihr kennt eure häusliche Situation am Besten und könnt für euch entscheiden, ob das passend wäre. Wir gehen und gingen alle gerne für den Unterricht in die Musikschule bzw. in die Räumlichkeiten des Lehrers – das war und ist dann immer ein fester Termin außer Haus in der Woche. Aber sind wir zuhause zurück und der Unterricht ist aus, dann wird fleißig “gejammt” und musiziert – auch wenn mal das Telefon wild klingelt oder nebenher andere Gespräche laufen. Welcher Lehrer der Richtige für euer Kind bzw. euch ist, das hängt natürlich auch davon ab, ob man sich sympathisch ist und eine gute Atmosphäre da ist. Habt ihr das Gefühl der Lehrer unterrichtet gerne und mit viel Herz, Geduld und Verstand? Geht er/sie auf das Kind bzw. euch ein und könnt ihr offen sprechen? Ist der Unterricht liebevoll und auch einmal herausfordernd?

Wir wünschen euch, dass ihr gemeinsam das bzw. die richtigen Instrumente für eure Familie findet. Vielleicht gründet ihr auch schon bald eine Familienband?

Eure

Fotos: la-luna-Familienmusik

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Tags : FamilienkulturFamilienlebenFamilienmusikinstrumenteklassische MusiklernenMusikmusizieren

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