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In unseren Interviews wollen wir euch immer wieder Menschen vorstellen, die sich für eine Lebendige Familienzeit einsetzen.

Musik und Bewegung ein Schatz für Kinder
Wolfgang Hering im Gespräch mit Sara-Estelle

Heute: Wolfgang Hering

Heute wollen wir Euch den Kinderliedermacher Wolfgang Hering, der uns schon lange inspiriert hat, vorstellen!

Seit 1994 sorgen seine Bewegungslieder für Abwechslung im Alltag und seine Fingerspiele sorgen generationenübergreifend für eine Lebendige Familienzeit. Viele kennen wahrscheinlich sein bekanntestes Lied “Zwei kleine Schlangen”. Nicht? Seid ihr euch sicher? Ulalala Ulalala kst, kst, kst!

Sara-Estelle hat ihn auf dem „Musik in der KITA –  Kongress“ 2018 in Koblenz getroffen und ihn für Euch interviewt. Am Ende haben die Beiden für Euch

sogar noch ein Mitmachvideo aufgenommen! Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen!

SE: Hallo Wolfgang! Ich muss schon sagen, es ist eine besondere Ehre dich interviewen zu können! Ich erinnere mich noch, wie Leopold, Clara-Elize und ich im Auto deine Lieder gehört haben, da war die Autofahrt gar nicht mehr so langweilig – manchmal wollten wir sogar gar nicht mehr aussteigen, sondern lieber weiterhören und mitsingen.

Wolfgang (lacht): Das freut mich zu hören! Das ist genau das, was ich mit meinen Liedern erreichen will, nämlich Spaß und Abwechslung durch Musik in den Alltag zurückzubringen. Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass wir auch die “alten Lieder” nicht verstauben lassen, sondern genauso wertschätzen, wie alles Neue.

SE: Das hört sich so an, als ob Musik für dich wie eine Brücke zwischen den Generationen ist. Gibt es denn manche Lieder, mit denen du ganz besondere Kindheitserinnerungen verbindest?

Wolfgang: Musik ist für mich schon immer sehr wichtig und eine Konstante in meinem Leben. Ich erinnere mich noch gut an eine bestimmte Situation. Meine Zwillingsschwester und ich durften immer alleine zum Kindergarten laufen, das wäre ja heute leider nicht mehr vorstellbar (lacht). Als wir dann im Kindergarten angekommen sind haben wir uns sofort mit unseren Freunden zusammengetan und “Der Plums-sack geht um” gespielt und dazu gesungen. Nach dem Kindergarten haben wir zusammen mit anderen Kindern auf den Trümmern auf der Straße gespielt: zum Beispiel “1,2,3,4 Eckstein” oder “Teddybär, Teddybär dreh dich um”. Heutzutage findet so ein Austausch an Ideen meistens in der KITA statt. Deswegen ist es umso wichtiger, den Menschen, die mit unseren Kindern arbeiten eine Möglichkeit zu geben, sich zu inspirieren, damit nicht alles in Vergessenheit gerät.

Musik und Spielen gehört zusammen

SE: Ja, das finden wir auch sehr wichtig. Auf unserem Blog gibt es viele Ideen und Inspirationen und auch auf YouTube findet man viel. Am Besten ist es natürlich, wenn man schon gleich mit der Musik aufwächst.

Achtest du dann in deinen Liedern immer besonders darauf, dass du Spielen mit Musik verbindest, und dass sie auch schon für die 2 bis 3-Jährigen umsetzbar sind?

Musik und Bewegung Schatz für Kinder
gemeinsames Tanzen und Singen

Wolfgang: Ja, genau! Ideen aus Kreisspielen greife ich regelmäßig in meinen Liedern auf, weil ich es so schön finde, das Spielen mit der Musik zu verbinden. Es gibt ein unendlich großes Repertoire, da ist wirklich für jedes Alter und jeden Geschmack etwas dabei.  Aber leider kennt man die meisten Bewegungslieder schon gar nicht mehr Flächendeckend. Die kennen dann nur noch die älteren Generationen. Das finde ich schade und deshalb versuche ich auch diese alten Lieder wieder mit neuem  Leben zu füllen und zu den Kindern, in die Familien zurückzuholen.

Familienschatzkiste

Familienschatzkiste für eure lebendige Familienzeit
Familienschatzkiste

SE: Das hört sich sehr nach unserer Familienschatzkiste an… Wir stellen uns vor, dass jede Familie eine solche Familienschatzkiste hat, in der alle Ideen für eine erfüllte, leichte und Lebendige Familienzeit gesammelt werden können. Wenn man dann mal Inspiration für den Alltag braucht, öffnet man diese Schatzkiste gedanklich und schon fliegen einem Erinnerungen und Ideen aus der Vergangenheit und Gegenwart zu. Manchmal erfindet man selbst etwas, oder entdeckt einen neuen Schatz: der darf dann sofort in die ganz persönliche Familienschatzkiste! So erweitert sich der Familienschatz immer weiter und weiter. Manche deiner Lieder sind ja auch ganz alte Schätze! Wie findest du diese Lieder, Spiele oder Rheime?

Wolfgang: (überlegt) Naja, manche Lieder kenne ich noch und merke dann, wenn ich in meinen Konzerten Kindern begegne: “Huch! Das kennen die gar nicht mehr!” Manchmal gehe ich aber auch aktiv auf “Schatzsuche”. Meistens gehe ich dazu entweder ins Altersheim oder in ein Liederarchiv. Die Archivarin des Volksliederarchivs in Freiburg kennt mich mittlerweile schon und ich bin sehr dankbar für ihre Hilfe. Neulich kam ich zu ihr und hatte mich schon angekündigt und als ich dann ankam, war schon eine Auswahl an interessanten Quellen auf dem Tisch ausgebreitet. Da musste ich wirklich nur noch lesen und in die Welt der Erinnerungen eintauchen. Viele der Lieder, die ich dort gefunden habe, findet man jetzt auf meinen CD’s.

SE: Das hört sich nach viel Arbeit an und gleichzeitig auch nach einer Menge Spaß! Ich kann mir gut vorstellen, dass auch manche Erwachsenen deine Musik gerne hören, weil es sie an ihre Kindheit erinnert. Was würdest du sagen: Schreibst du deine Musik für die Erwachsenen, oder für die Kinder?

Nähe und gemeinsame Zeit_la-luna-Familienmusik
Musik für Kinder und Eltern

Musik für die Kinder – ganzheitliche Förderung

Wolfgang: Eigentlich am meisten für die Kinder. Und zwar aus verschiedenen Gründen. Musik ist für Kinder besonders auch schon für die Kleinsten eine Möglichkeit sich und ihre Außenwelt besser kennenzulernen und zu entdecken. Der “Schubidua-Tanz” stärkt zum Beispiel das Gespür für den eigenen Körper. Fingerspiele oder Reime fördern die eigene Kreativität, weil man sich selbst Bewegungen oder Texte ausdenken kann, um die Geschichte weiterzuerzählen. Außerdem fördern Sing- und Tanzspiele die Selbständigkeit der Kinder, weil sie im Spiel eine Rolle übernehmen und so in einem vorgegebenen, sicheren, spielerischen Ramen mit der Außenwelt interagieren. Diese Selbstsicherheit begleitet die Kinder dann ein ganzes Leben lang.

SE: Das inspiriert mich, wie du das gesagt hast! In unseren la-luna-Familienkonzerten berührt mich immer am Meisten, mit welcher Selbständigkeit und mit welchem Mut schon die Kleinsten, die Musik in sich aufnehmen und mitmachen, wenn man sie den lässt. Was ist für dich das allerschönste, wenn du auf der Bühne stehst? Was bereichert dich am Meisten an deiner Arbeit mit Kindern?

Wolfgang: Das schönste ist für mich wirklich diese Faszination, dieses Staunen in dern Kinderaugen zu sehen. Diese Neugierde “Was kommt den jetzt? Darf ich mitmachen?” und Begeisterung “Ja, ich habe es geschafft!” während jedes einzelnen Liedes. Und dann rührt mich auch ganz besonders, wenn ich einen alten Schatz wieder zu den Kindern bringen kann.

Ein alter Kniereiter für Euch

SE: Ja das stimmt. Bei manchen liegt die Familienschatzkiste vielleicht noch etwas verstaubt auf dem Dachboden. Das ist gar nicht schlimm! Denn gerade in den verstaubten Expemplaren befinden sich manchmal die größten Schätze – sei es ein Lied, was die Mama immer zum Einschlafen gesungen hat, ein Fingerspiel, was die Oma mit einem gespielt hat, oder ein Kniereiter, den die Tante immer so gerne macht. Bei einem Besuch im Altersheim hat Wolfgang Hering den folgenden Kniereiter entdeckt. “Ein Schaukelkind” gibt er uns und Euch für die Familienschatzkiste. Am besten funktioniert so ein Kniereiter zu zweit. Im Video zeigen wir Euch, wie der Kniereiter geht, Wolfgang macht es vor, und Ihr könnt mit mir nachmachen und nachsprechen.

Viel Spaß!

3 Fragen zum Schluss

SE: Am Ende jedes Interviews stellen wir immer drei Fragen, Hast du Lust sie zu beantworten?

Wolfgang: Ja natürlich, gerne!

 

 1. Was bedeutet für dich Lebendige Familienzeit?

Wolfgang: (überlegt) Für mich bedeutet das, dass man gemeinsam Zeit verbringt: also zusammen isst, oder spielt, oder singt. Und ganz wichtig: dass auch die Väter dabei sind!

2. Was legst du uns in unsere Familienschatzkiste?

Wolfgang: Ich lege Euch den Kniereiter “Ein Schaukelkind” in die Schatzkiste.  (siehe Mitmachvideo oben!)

3. An meine eigene Kindheit erinnere ich mich, wenn …

Wolfgang: … wenn ich wieder in der Gegend bin, in der ich als Kind aufgewachsen bin und durch die Straßen laufe, und mich daran erinnere, wie wir als Kinder hier zusammen gespielt und gesungen haben.

 

SE: Danke für das Interview!

 

Liebe Grüße, Eure

Sara-Estelle

 

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Tags : FamilienalltagFamilienlebenFamilienmusikFamilienschatzkistekinderliedermusizierensingenvideos

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